Punk im Pott 2006 2. Tag mit Parasiten, SS-Kaliert, Pascow, Betontod, Chefdenker, Normahl, Schließmuskel, Eisenpimmel, Trio, Rantanplan, Kassierer am 29.12.2006 in der Turbinenhalle Oberhausen
Punk im Pott 2. Tag, 29.12.06 in Oberhausen, Bericht von Kiki und Fö
Den Opener heute dürfen die Parasiten machen. Girlpunk vom Niederrhein. Auch der Kremer freut sich, die Mädels endlich wieder live sehen zu dürfen, besonders die Schlagzeugerin hat es ihm angetan.
Ähnliches Set wie letztens in Duisburg, da dürfen natürlich die vielen Hits mit "uhohuho" und "ahaha" nicht fehlen. Das noch spärlich besetzte Publikum ist zwischen irritert und begeistert, aber besonders der Überhit "Hansa Dosenbier" bringt die Stimmung zum Überkochen. Weiteres Highlight: Ein Lied für den Verzehr von Fleisch. Ganz groß!
Inzwischen gesellt sich auch Kiki zu uns, deutlich früher als gestern, und bekommt direkt einen Kracher geboten - SS-Kaliert, Irokesenpunk á la Rawside, allerdings mit deutlich schwächerem Gesang und bei weitem nicht so abwechslungsreichem Sound. Irgendwie klang alles gleich. Aber hauptsache die Frisur sitzt.
Sie sind da, die Götter der Live-Unterhaltung! Pascow aus Saarland Asozial, das x-te Konzert, das wir von den Jungs sehen. Und bisher war wirklich noch kein schlechtes dabei. Highspeed-Punkattacken mit klasse Texten und einem Bühnenposing von Weltformat!
Sollte es einen Menschen geben, der sie noch nicht live gesehen hat: angucken! Die Band spielt auch drei neue Lieder vom kommenden Album, auch hier wie gewohnt nur Hits, wie sollen wir bloß die Wartezeit bis Frühjahr überstehen?
Die Stimmung erwartungsgemäß am oberen Limit - jedes Lied wird mitgegrölt, der Schweiß tropft von den Wänden. Geil geil! Uns gehen die Superlative aus, also weiter
Schaut man dieses Foto an, könnte man meinen, Ulf würde begeistert den neuen Playboy lesen. Aber nein - Ursache dieser ekstasischen Mimik sind Pasow, live vor seiner Nase. Bilder sagen mehr als tausend Worte
Okay, durchatmen, runterkommen. Als nächstes stehen Betontod auf der Bühne, klischeebelasteter Metalpunk, besonders die Saufhymnen ziehn das Publikum voll in ihren Bann.
Die Band regt das Publikum eifrig zum Mitklatschen an - Minuspunkt, sowat gibbet bei Punkkonzerten nich! Aber super Stimmung und guter Auftritt! Wir müssen aufhören weniger zu trinken!
Unsere guten Freunde aus Köln, die Chefdenker, kommen wie immer pünktlich zum Auftritt an (40 Minuten vor Beginn). Heute zur Abwechslung mal wieder ein richtig gutes Konzert mit den gewohnt sticheligen Ansagen von Claus, dem gekonnten Posing vom Kollegen und dem tollen Bühnenoutfit von Thomas.
Alle Knaller werden geboten, inklusive dem neuen Lied "Backstage Bier" und dem Knochenfabrik-Knaller "Filmriss" - begleitet von tausend Kehlen! Gut, unterhaltsam - Chefdenker halt.
ok,Normahl. Fö geht raus, Kiki bleibt standhaft. Wer was über diesen Auftritt nachlesen möchte, kann auch einfach die alten Berichte über Normahl durchlesen. Gleiches Posing, gleiche Ansagen, gleiche Lieder. Gähn. Für manche Bands wäre es einfach besser, aufzuhören und sich nicht mit ihren früheren Erfolgen zu schmücken. Schlimmer sind nur noch Rubberslime. Aufhören!
Dann Schließmuskel mit ihrem definitiv (jaja) letztem Konzert. Die Band hat viele Fans, ist an uns aber einfach vorbeigegangen, kannten nur zwei Lieder und die waren auch nicht der Knaller. Den Leuten hats aber gefallen, muss man wohl mit großgeworden sein.
EISENPIMMEL! Die Zeit des fortgeschrittenen Konsums hat angefangen, Prollpunk zum Ersten! Wer Eisenpimmel schonmal live gesehen hat, der weiß was ihn erwartet. Schicke Bühnenoutfits, Mitgrölsongs und gepflegtes Ruhrpott-Assitum. Genau richtig hier!
Zu "Komm ma lecker unten bei mich bei" dürfen ein paar Hilfsarbeiter auf die Bühne und als Sitzgelegenheit fungieren. Nur der Gitarrist lässt es sich nicht nehmen, auf einem richtigen Stuhl Platz zu nehmen.
Als kleinen Zwischengag spielen Fisch von den Lokalmatadoren und Peter Behrens von Trio alte Trio-Hits. Schon ein ziemlich bizarres Bild, wie ein ca. 70-jähriger im Stehen "Da Da Da" trommelt. Ganz nette Idee, um Peter zu ein bisschen Geld zu verhelfen.
Positive Überraschung des Abends: Rantanplan aus Hamburg. Unsere Befürchtungen, die Band würde durch ihre schwachen letzten Veröffentlichungen auch live an Qualität verlieren, wurden glücklicherweise nicht bestätigt. Fast ausschließlich alte Hits und schnelle Nummern ließen das Publikum in wilde Ska-Tanzereien verfallen.
Auch von Rantanplan ist ein neues Album zu erwarten, für dessen Aufnahmen sie extra nach New York flogen. Sie präsentierten auch zwei Stücke davon, die allerdings unseren Eindruck von den eher schwachen neueren Songs bestätigten. Trotzdem ein super Liveauftritt! Ska Ska Ska!
Thomas war mal wieder so brack, dass er Schwierigkeiten hatte, seine Hose und Schuhe anzuziehen. Was in den Kerl alles reinpasst, fantastisch. Du hattest die Lacher auf deiner Seite!
Wo wir grade bei halbnackten Männern sind: Die Kassierer, Prollpunk Teil zwei. Sind Wölfi schon vorher in der Halle begegnet und unser Eindruck von einem lebenslustigen asozialen Trunkenbold wurde klar bestätigt. Die Kassierer live bieten auch nicht viel Neues - gewohnte Show, gewohnte Lieder
Ein würdiger Abschluss von Punk im Pott 2006. Im Nachhinein bleibt festzuhalten, dass der Freitag qualitativ doch deutlich besser war. Wir sind mal gespannt, ob diese Veranstaltung nächstes Jahr wieder in der Turbinenhalle stattfinden darf.
In diesem Sinne - bis 2007, Prost!