Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital
Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital
...zurück zum Bericht...
Chris Crusoe: Chris kam 2009 zu Bierschinken und schreibt gerne in der dritten Person über sich. Keiner weiß warum. Auslösend war vermutlich „irgendwas mit Chefdenker“ oder vom „Kollegen“. Davor habe ich neben diversen Bandaktivitäten relativ lange bei einem Online-Radio mit den Schwerpunkten Punk, Metal, Hardcore und Oi! mitgemacht zu einer Zeit, bevor es Podcasts gab. Kurioserweiser war mein erster BS-Bericht einer über ein Death Metal Fest. Dafür folgten darauf aber Berichte über Konzerte von Die Parasiten, Pascow, Smoke Blow und Raptus etc. Es soll ja nicht zu einseitig werden und der Herr liebt die Vielfalt. Mit dem ersten Bericht musste ich lernen, was ich mir auch bei anderen schon hätte abgucken können, nämlich, dass bei BIERSCHINKEN nicht wie in ALLEN anderen Zines lange Labertexte beliebt sind, sondern es sich eher um Gonzo-Foto-Love-Stories handelt, was bei den folgenden Berichten von mir berücksichtigt wurde.
Diese unterhaltsame Form, bei der die Schreibenden selber Teil der Beobachtung sind und auch die Offenheit allen möglichen Genres und Kunstformen gegenüber, wobei der Fokus natürlich auf Punk liegt – natürlich – sind es, was mich an BS so begeistern. Und der unglaublich lange Atem von Fö. Chapeau!
Die beste Kritik an meinen pulitzerpreisverdächtigen Textschöpfungen kam vor nicht allzu langer Zeit von Ulf, der sinngemäß sagte, dass Chris‘ Berichte und Rezensionen nicht sehr unterhaltsam sind, da es zu viel um Musik und zu wenig um #saufen gehe. Dem muss ich voll und ganz zustimmen. Vermutlich würde ich die auch nicht lesen, wenn es nicht um die meist unvollständige Suche nach Tippfehlern gehen würde. Dank auch hier nochmal an Fö für die regelmäßigen Korikturem. Vermutlich schreibe ich zu sehr über Bands und Alben, die ich auch gut finde, daher ist es selten so wirklich investigativ und enthüllend. Verriss ist mir nur einer gelungen bisher, glaube ich.
Stand heute zähle ich 138 verfasste Konzertberichte und 90 verfasste Plattenkritiken. Es ist allerdings in den letzten paar Jahren deutlich ruhiger geworden, was nicht heißt, dass ich weniger auf Konzerte ging und gehe, aber irgendwann ähnelten sich die literarischen Ergüsse doch zu sehr und es passiert auch auf Konzerten irgendwie immer dasselbe… „Band spielte engagiert“ und „begeisterte die Anwesenden“. Außerdem kollidiert die ernsthafte Arbeit oft mit #saufen. Nachdem der hehre Anspruch, über JEDES erlebte Konzert zu schreiben (auch die der eigenen Bands) einmal unterbrochen war, wurde es schnell weniger. Nichtsdestotrotz nehme ich nach wie vor gerne Teil an gemeinschaftlichen Besprechungen, schreibe über ausgewählte Konzerte, über #saufen und rezensiere hier und da neue Alben.
Die Freiheit, dass jede und jeder mitmachen kann und auch mehr oder weniger schreiben kann was er/sie/es/#saufen möchte sowie die Schönheit des Schlichten, ohne dabei plump zu sein sind es, was den Schinken mächtig und prachtvoll in meinen Augen machen! (#gossenjournalismus) Und ebenfalls, dass es keine plakative politische Agenda gibt, dafür aber eine klare Kante, auch wenn es selbstverständlich sein sollte. Zukunftsaussicht: die beliebten BIERSCHINKEN-Veranstaltung können wieder in vollem Umfang stattfinden und Fö wird endlich erfolgreichster TikTokker des Landes!
<== Zum Index
(1 von 40)
weiter ==>