Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital
Einiges unter der Haube Teil 8: Humankapital
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Kadda: „Man, was ein regressiver Haufen! Alles was nicht wie Pascow oder Chefdenker klingt, passt nicht in deren Punkverständnis. Bierschinken ist wirklich das Allerletzte!“, muss ich wohl gewütet haben, nachdem dieser „Fö“ hier so ganz frech den Live-Auftritt von ein paar Freundinnen durch den Kakao gezogen hat. Damit ist das Prinzip „Bierschinken“ auch schon halb erklärt: Irgendein Medium betrachtet sich als „Gegenkultur“, und dann kommt auch noch der bescheuerte Begriff „Punk“ mit diesem seltsamen Selbermach-Ethos ins Spiel - naja, und in einer Szene wo alle mal dürfen bzw. sich sogar aussuchen dürfen, wer sie sind, liegt es nahe, die bequemste Form der Teilnahme, in Gestalt der Kritiker:in für sich beanspruchen zu wollen - um am Ende daraus eine „Alle-Gegen-Alle“-Kultur mutieren zu lassen.
Und die Hürden zur eigenen Teilnahme sind bei Bierschinken.net in der Tat mehr als leicht zu nehmen. So beschloss ich bei dem ganzen Zirkus auch mal mitmischen zu wollen - um zu einen späteren Zeitpunkt der in die Kritik geratene Band einen überschwänglichen Konzertbericht zu bescheren.
Leider sollten weder Fö noch ich jemals wieder in den Genuss einer Live-Darbietung jener polarisierenden Musikgruppe kommen, so feierte ich mein Debut auf dieser Plattform mit einer kleinen Berichterstattung über einen Abend in Göttingen mit Kackschlacht und Wrackspurts.
Mit Fö habe ich inzwischen übrigens auch meinen Frieden gemacht. Manchmal begeben wir uns sogar auf gemeinsame Höllentrips. So schlimm ist der Typ nämlich gar.
Ich selber wurde hier natürlich auch schon mal als DJ verschmäht bzw. gefeiert. Denn das Spektrum in dem meine Trinkfestigkeit angesiedelt ist, ist genauso breit wie die Meinungsvielfalt auf Bierschinken.
Ansonsten gehöre ich hier wohl zu jenen Punksozialisierten, die gerne weit über den Tellerrand hinausblicken und mehr an Progress, DIY und dumm-schlauen Ideen (Kunst?), statt dem manifestierten Gitarrengenre "Punkrock" interessiert sind. Dabei vertrete ich die steile These, dass wenn wir an Promoagenturen und Alteingesessenem vorbei schielen, auf eine wesentlich diversere Szene stoßen werden, als öffentlich abgebildet. Und wie das dann klingen könnte, lässt sich mindestens einmal im Monat bei "80 Prozent - Die Sendung die früher mal Punk war" nachhören.
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