Teryky, Urisk, Cattus, 18.07.2025 in Dortmund, Dortmunder U - Bericht von der Redaktion
Teryky, Urisk, Cattus 18.07.2025 in Dortmund
Jau, Sommer am U. Gibt's schon länger, hat grundsätzlich ein reizvolles Konzept, eher selten Bands, die mich nach Dortmund locken, und wenn doch - wie letztes Jahr mit den Naggs - kommt mir Terminscheiße dazwischen. Heute nicht. Fein. Sommer am U ist ein beliebtes „umsonst und draußen" Konzept in Dortmund und bietet eine ganze Bandbreite an Formaten wie z.B. Konzerte, DJ-Sets und Poetry Slams! Heute sind Violent Witch Events federführend und haben drei krasse Bands hergelotst.
Der Platz vor dem U ist ja ohnehin prädestiniert zum Belebtwerden. Ich mag die Tripods (obwohl sie vier Füße haben). Neben Bühne und Sitzgelegenheiten hat die Stadt auch einen Getränkestand rangeschafft (der allerdings nicht mit dem lokalen Craftbeer-Ausschank "Bergmann-Kiosk" auf der anderen Straßenseite mithalten kann) und dank des benachbarten Museumsgebäudes ist nicht nur Bier-rein sondern auch Bier-raus geklärt. Kurz vor 19:00 Uhr sieht es noch gar nicht so voll aus, aber eine Stunde später ist der Platz fast komplett gefüllt!
Vielleicht sind die anonymen Held:innen die das heute für uns hergezaubert haben, gerade mitten unter uns!? Die Dortmunder Szene um Bands wie NO°RD, die Jugend von Gestern und Godmorgon ist am Start, wie auch das Metality Chapter Ruhrgebiet. Eigentlich ist die ganze Metalszene aus Dortmund zugegen!
Fö gefallen hat! Diese Band ist jetzt auf jeden Fall auf meiner Watchlist und ich hoffe da kommt noch ganz viel nach!
Mich hat's nicht so mitgerissen. Atmo-BM ist eh ein schmaler Grat, der gerne mal ins übermäßig verspielte abgleitet. Und dann bin ich für Instrumentalmucke, egal welcher Richtung, auch einfach zu sehr Proll; ich brauche sowohl eine Person, die vorne den Kasper macht als auch den Gesang als leicht zugängliches akustisches Element. Da bleibt wohl nur, der Sängerin gute Besserung zu wünschen und der hoffentlich bald wieder kompletten Band dann eine zweite Chance zu geben. CATTUS aus Dortmund machen den Anfang. Erst gestern habe ich deren Sängerin kennengelernt, die heute leider nicht dabei sein kann. In dieser Konstellation erinnern sie mich an Barrens aus Schweden. Gute Black Metal Atmosphäre braucht nicht immer Gesang, aber mit hat es noch etwas mehr Punch! Ich muss aber sagen, es ist ein fesselnder Sound, der vor einem Jahr sogar
Mich hat's nicht so mitgerissen. Atmo-BM ist eh ein schmaler Grat, der gerne mal ins übermäßig verspielte abgleitet. Und dann bin ich für Instrumentalmucke, egal welcher Richtung, auch einfach zu sehr Proll; ich brauche sowohl eine Person, die vorne den Kasper macht als auch den Gesang als leicht zugängliches akustisches Element. Da bleibt wohl nur, der Sängerin gute Besserung zu wünschen und der hoffentlich bald wieder kompletten Band dann eine zweite Chance zu geben. CATTUS aus Dortmund machen den Anfang. Erst gestern habe ich deren Sängerin kennengelernt, die heute leider nicht dabei sein kann. In dieser Konstellation erinnern sie mich an Barrens aus Schweden. Gute Black Metal Atmosphäre braucht nicht immer Gesang, aber mit hat es noch etwas mehr Punch! Ich muss aber sagen, es ist ein fesselnder Sound, der vor einem Jahr sogar
Shrivelling Lights reinhören und sich selbst überzeugen.
Haha, übernerdet: Ich hab' auch noch dat Demo (kann den Spruch aber nicht klischeegerecht zu Ende bringen, denn die Wahrheit ist, dass die Studio-Kernbesetzung ihre Klasse danach nicht nur gehalten, sondern noch verfeinert hat)! Als zweite Band stehen URISK aus Bonn auf der Bühne! Es ist 25 Grad Celsius und Sonnenschein, aber sogleich friert alles ein, als ob die White Walker aus Game of Thrones angekommen sind. Wer es nicht glaubt, kann ja einfach in das Debütalbum
Haha, übernerdet: Ich hab' auch noch dat Demo (kann den Spruch aber nicht klischeegerecht zu Ende bringen, denn die Wahrheit ist, dass die Studio-Kernbesetzung ihre Klasse danach nicht nur gehalten, sondern noch verfeinert hat)! Als zweite Band stehen URISK aus Bonn auf der Bühne! Es ist 25 Grad Celsius und Sonnenschein, aber sogleich friert alles ein, als ob die White Walker aus Game of Thrones angekommen sind. Wer es nicht glaubt, kann ja einfach in das Debütalbum
Die Varianz in der Stimme der Sängerin ist auf jeden Fall gewaltig von düsterem Hass bis zu klarer Poesie ist alles vorhanden. Soweit ich gelesen habe sind hier die eigentlichen Masterminds hinter Urisk zu sehen (Bene und Marleen), die aber live nun von drei weiteren begabten Musikern unterstützt werden. Was ich besonders mag, ist, das vieles nach 1993 klingt und damit einfach sehr roh und brutal. Der Gesang ist anders, aber ein bisschen bilde ich mir ein Emperor und Carpathian Forest als Einfluss wahrzunehmen. Vielleicht auch ein wenig Wolves in the Throne Room. Aber ich habe zum Glück überhaupt keine Ahnung von Musik! Urisk können das was sie machen sehr sehr gut und beim Publikum kommt es ausgezeichnet an. Ich erwische mich dabei, wie ich mir wünsche, dass mehr Leute hier auftauchen, die vielleicht ein anderes Genre erwartet hätten. Allerdings kann man mit Metal in 2025 auch nicht mehr wirklich provozieren.
Die Drumtracks für das Album kamen von einem finnischen(!) Session-Musiker per Internet, aber inzwischen haben Urisk auch rund um Bonn eine fünfköpfige Live-Besetzung zusammenge... ja, auch getrommelt. Die machen zusammen ordentlich Druck, aber der eigentliche Aha-Effekt kommt von Marleens Stimme. Da kommt diese sehr junge, sehr zierliche, gar keinem BM-Klischee entsprechende Frau auf die Bühne - und brüllt und keift dich an, wie Onielar von Darkened Nocturn Slaughtercult oder Obscura von Asagraum es nicht besser könnte. Und wenn du dich daran gewöhnt hast, schüttelt sie zwischendurch mal eben ein perfektes Stück Klargesang, teilweise mit schottisch-gaelischen Lyrics, aus dem Ärmel - nur um ohne mit der Wimper zu zucken, wieder in die harte Gangart zu wechseln. Hammer!
hier anhören.
Es ist nun richtig voll geworden bei TERYKY aus Hamburg, auch wenn sich niemand bis auf drei Meter an die Stage heran traut. Ich glaube das liegt daran, dass die Bühne im Container nicht besonders hoch gelegen ist und viele denken, sie müssten eventuell mitsingen, wenn sie doch näher herangehen. Nur sehr betrunkene Menschen in Dortmund-Shirts trauen sich das! Bei Teryky denke ich an Deafheaven. Ob das zutreffend ist, kann jeder selbst entscheiden und sich das Album Beyond the Absence of Light
Teryky dicken ihren Post-Black Metal mit einer ordentlichen Kelle Sludge und Doom an und stampfen in den langsamen Parts durch imaginäre Sümpfe, um anschließend wieder kräftig aufs Blastbeat-Gaspedal zu drücken. Dazu liefert Sängerin Annika beeindruckende Growls, die auch in eine Death Metal-Band passen würden. Fun Fact: Benannt haben sich Teryky nach einem Mensch-Tier-Formwandler aus der tschuktschischen Mythologie, der entsteht, wenn ein Mensch zu lange einsam in der Wildnis rumhängt - und in eine ähnliche Richtung geht die Legende vom Ùruisg aus der schottisch-keltischen Sagenwelt, nach dem sich wiederum... "Sie können sich denken, wie es weitergeht." (Maude Lebowski, LA 1998) Mir gefallen die auf jeden Fall so richtig gut. Die sympathischen Zwischenansagen machen das ganze Gefühl oder Klischee kaputt, dass Post-Black-Metal whatever doch so richtig böse und menschenfeindlich zu sein hat. Zum Glück entwickelt sich alles weiter. Aber ballern tut es immer noch wie in den frühen 90er Jahren, als man es das erste Mal gehört hat. Ich denke schon, dass Teryky heute mein Highlight sind, obwohl alle Bands richtig abgeliefert haben.