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Pankdemic Shows: Dead Koys, Conta, Jetski Accidents, Velvet Rain, 01.10.2021 in Dortmund, Musikpavillon Fredenbaumpark - Bericht von der Redaktion

Pankdemic Shows, 01.10.2021 in Dortmund

Zwen: Die Pankdemic Shows 2021 gehen heute in die letzte Runde. In dieser Stelle erstmal von mir ein ganz fettes Dankeschön! Während des Lockdowns Shows zu planen ist ganz bestimmt nicht leicht. Selbst jetzt, wo in NRW ja wieder fast alles möglich ist, merke ich, dass Pankdemic immer noch die Anlaufstelle ist, weil sich viele Veranstalter*innen scheinbar noch nicht so wirklich trauen. Andererseits ist es ja auch mal ganz angenehm, nicht jeden Abend zwischen zig Konzerten entscheiden zu müssen. Wie dem auch sei, das Ende von Pankdemic bedeutet hoffentlich auch, dass die anderen mal wieder was starten. Mittlerweile ist ja auch wirklich jede*r Arsch geimpft. Passend zum Abschluss zeigt sich auch dieser goldene, wenn auch etwas frische Herbst von seiner besten Seite. Auch wenn die Gewohnheitstiere sicherlich auf Regen gehofft hatten.
Fö: Ich würde mal die These ergänzen, dass nicht nur Veranstalter*innen sich noch nicht wirklich trauen, auch Besucher*innen sind noch etwas vorsichtig - zumindest, wenn es um Indoor-Konzerte geht. Und Outdoor-Sachen erfordern nun mal doch einen deutlich höheren Aufwand. Aber jetzt geht es nun mal mit großen Schritten in Richtung kalte Jahreszeit, mal schauen wie das sich auswirkt. Und eins noch zum Impfen: Wir haben uns ja entschieden, bei Pankdemic die 3G zu kontrollieren, obwohl das eigentlich derzeit für Outdoor-Sachen nicht gefordert ist - fühlt sich aber einfach sicherer an. Wir haben jetzt nicht detailliert festgehalten, wie da so die Quote ist, aber ich kann hiermit mal in den Raum werfen, dass zumindest bei unserem Publikum die Impfquote deutlich höher ist als bei der Gesamtbevölkerung, eher so bei über 95%. Das stimmt mich doch zuversichtlich, dass auch zukünftig Indoor-Konzerte keine Infektionsherde sein werden (und ja, es gibt Impfdurchbrüche, aber damit sollte nur argumentieren, wer die Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrscht).
Ansonsten: Ja, letzte Pankdemic-Show, in der Hoffnung, dass sich die Pandemie erledigt hat. Ob und was wir mit unserer Konzertgruppe noch so weitermachen, wird sich zeigen - Bock haben wir auf jeden Fall und mir zumindest hat es echt viel gegeben, mit diesen tollen Menschen (damit meine ich nicht nur die Orga-Crew, sondern auch alle Mithelfenden und Distro- und Infostände) zusammen was auf die Beine zu stellen. Tränchen verdrück. Das nächste Konzert aus unseren Kreisen, wenn auch keine offizielle Pankdemic Show, dürfe der 6.11. im Rekorder sein, mit Morra und Schalko und einer weiteren Band.
Hadouken: Von mir auch erstmal ein dickes Dankeschön an alle Veranstalter*innen, Mithelfenden und Bands, die an der Showreihe beteiligt waren. Hier wurde so vielen spannenden neuen lokalen Bands eine Bühne gegeben sowie vielen Bands mit FLINTA* Beteiligung, wie ich es bisher kaum erlebt habe. Auch die letzte Pankdemic Show war für mich, mit einem Wermutstropfen, ein voller Erfolg. Es hat wieder viel Spaß gemacht und diesmal war es auch wieder gut gefüllt. 
Zwock: 18:30 Uhr und ich radel langsam durch das noch recht frische und noch gar nicht so herbstliche Grün des Fredenbaumparks. Mir wird klar, dass ich mal wieder öfters diese Grünfläche besuchen sollte und dass ich es bisher tatsächlich nur auf die erste Pankdemic-Show geschafft habe. Erste und letzte Show dieser echt schönen Konzertreihe...irgendwie symmetrisch. Oder wie sagt man? Ich kann auf jeden Fall nur zustimmen. Habe mich oft geärgert so vielen neue und spannende Bands verpasst zu haben. Dabei hat genau dieser ganze neue Input so hart in den letzten 1,5 Jahren gefehlt...
Dr_Lü-Ken_moderiert: Hallo, mein Name ist Dr_Lü-Ken_moderiert. Vielleicht kennen Sie mich noch aus Lehrfilmen wie "Das Fleisch und du - Partner in Freiheit". Heute berichte ich live von den Geschehnissen aus Dortmunds musikalischer Grünanlage, dem Fredenbaumpark. Es erwartet uns ein packendes Finale um den Titel der Pankdemic Shows, das zwischen den Bands Velvet Rain, Jetski Accidents, Conta und Dead Koys ausgetragen wird. Conta und Dead Koys gehen schon mit Vorbelastungen auf den Platz. Bei den Dead Koys wird gemunkelt, dass sogar schon erste Verwarnungen ausgesprochen wurden. Darüber hinaus durften manche Menschen der Dead Koys schon vorher Ground-Hopping-Punkte auf diesem Platz sammeln und liegen damit schon im Vorfeld eine Nasenspitze in Führung. Aber so wie wir Conta kennen, werden sie sich sicherlich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ungleiches, aber packendes Finale erwartet uns also! Ob heute die Wettergöttin Gnade mit uns hat? Wir dürfen gespannt sein!
Zwen: Heute bin ich auch mal pünktlich. Anders als beim letzten Mal hätte man die erste Band jedoch auch verpassen können. Der hallige Post-Emo von VELVET RAIN bewegt mich nicht wirklich zum Reingehen. Stattdessen bleibe ich draußen bei Bier aus dem Rucksack und Gesprächen über Urlaube. Irgendwann kommen Shimek und Lino dazu. Lino hat so eine große, schwarze Tasche dabei, weshalb ich denke, Meals On Wheels würden heute auch spielen. Als ich Shimek hierauf anspreche, winkt dieser nur lachend ab und meint "...als ob Fö das zulassen würde". Egal, ich bin eh grade ziemlich verschallert von meiner Busfahrt von Dortmund Derne-Bahnhof bis Fredenbaum, was vielleicht auch der Grund ist, warum eine derart sperrige Mucke nicht in meinen Kopf möchte.
Fö: Später am Abend, als die Sonne untergegangen ist, stellen wir übrigens fest, dass der Himmel leicht violett leuchtet. Leider spielen Velvet Rain da nicht mehr. Und entgegen einiger Vorhersagen regnet es auch nicht. Also wirklich, so wird das nichts mit der Konzeptband! Ist jedenfalls ihr erster Auftritt. Ich weiß gar nicht wo die vorher alle so aktiv waren, aber zumindest Red Apollo werfe ich mal zur Einordnung in die Runde. Musik ist so düster-drückender Post-Kram, wie auch immer man das bezeichnen mag. Der Schreigesang ist weniger meins, aber insgesamt gefällt mir das doch ganz gut - soweit ich davon was mitbekomme.
Hadouken: Mir geht das eigentlich ganz gut rein, auch wenn es sonst eher nicht die Musik ist, die ich sonst mag. Das kann natürlich auch an meiner Sympathie für einige Bandmitglieder liegen. Vor allem den screamo-mäßigen Gesang mag ich, über der doch schon atmosphärischen Musik, aber sehr. Wäre es schon dunkel gewesen, hätte das Ganze sicherlich noch besser funktioniert.
niklas: Ich bin bei dieser Band völlig zwiegespalten. Einerseits fand ichs irgendwie eintönig, aber andererseits wurde ich so in den Bann gezogen, dass die ruhig noch was länger hätten spielen können. Ganz merkwürdig. Aber ja; Dunkelheit hätte gut dazu gepasst.
Zwen: Auch zu JETSKI ACCIDENTS sitzen wir noch draußen. Deren fröhlicher Surf- und Garage-Punk geht bei mir aber deutlich besser rein. Reingehen tun wir zwar immer noch nicht, aber immerhin sind wir mittlerweile mal aufgestanden. Achso, die Band hat heute ihren ersten Auftritt. Zumindest in dieser Formation. Ich glaube in anderen Kombos standen die Musiker*innen schon häufiger mal auf irgendwelchen Bühnen. 
Zwock: Ich komme so geschätzt beim 2. Song an und blinzel ebenfalls noch von "draußen" in Richtung Bühne. Ein paar  Menschen dort drauf sehen mir ebenfalls bekannt aus - nur der Sound ist anders. Erfrischend.
Trotzdem muss ich mich erstmal mit mitgebrachtem Essen stärken und das erste Bier des Abends verdrücken. Also wenn ich mal meinen nicht vorhandenen Kinder erzählen soll was ich damals positives von der "Coronazeit" mitgenommen habe, dann diese ganze "bringyourownbiers" Nummer. Ganz stark. Ob das wohl auch mal im FZW geht?
Fö: Muss zugeben, bei denen wusste ich gar nicht was mich erwartet. Wusste nur ungefähr, wer da so dabei ist - kann man nix falsch machen, erwartet habe ich aber trotzdem eher so Krachmusik. Bekommen haben wir echt schönes Geschraddel, mehr Weezer als Wizo, hat auch was von Toys That Kill. Das dürfte Markus sehr gefallen, denke ich mir so. Kurz später steht Markus plötzlich neben mir und nickt mir (im Takt) wissentlich zu.
Zwock: So oder so ähnliche Gespräche belausche ich des öfteren. Mir wurde deren Instagramseite in meinen Feed gespült. Leider ohne Videos von Menschen, die von Jetskis runterfallen.
Hadouken: Anfangs haben JETSKI ACCIDENTS bei mir noch nicht wirklich funktionieren wollen. Irgendwie waberte dass so daher und war ganz nett, aber nichts Besonderes. Je länger die Show ging, desto besser hat es mir dann aber gefallen. Das ist alles sehr eingängig und treibt einem irgendwie ein Lächeln ins Gesicht. Spätestens der letzte Song war dann mal ein absoluter Hit. Man darf durchaus gespannt sein, was hier noch so kommt. 
niklas: Gut dass ihr alle den Namen dieser Combo mitgeschrieben habt! Ich hab mich nämlich kurz geärgert, dass ich nicht mitbekommen habe, wie die heißen. Ging ganz gut gut ins Ohr!
Dr_Lü-Ken_moderiert: Böses Foul vom Kommentator. Dieser erscheint erst, als die letzten Töne der Band verklingen. Das würde ich mir gerne noch einmal im Videobeweis ansehen, aber am liebsten noch einmal live. Das klang durchaus vielversprechend.
Zwen: Da es nun so langsam dunkel und somit auch kühler wird, bewegen wir uns dann doch mal nach drinnen. Da die anderen es aus irgendeinem Grund plötzlich sehr eilig zu haben scheinen, verliere ich den Anschluss. Daraufhin bewege ich mich halb stolpernd halb tanzend in Richtung Pavillon. Am Einlass schaffe ich es dann irgendwie parallel das Handy herauszukramen, mit dem Impfzertifikat herumzufuchteln und dabei Fö "Hallo" zu sagen. Wahrscheinlich die beste Darbietung des Abends. Apropos beste Darbietung des Abends...
Fö: Die plötzliche Schlange am Einlass war echt witzig. Jahrelange Konditionierung beim Rumasseln vor Konzerten macht sich bemerkbar: "es fängt an zu regnen, wir gehen rein" macht bei Open-Air-Veranstaltungen allerdings nur bedingt Sinn...
Zwock: Ich habe CONTA das erste Mal irgendwann im Nordpol gesehen. Da hat das auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht so ohne großen Bühnenschnack. Ich bin deshalb auch sehr vorfreudig und stelle mich an einen der freien Plätze am Rande der Bühne. Juhuuu...Konzerte und wieder rumstehen. Stark! Die Fernsehgartensitzreihen sind auch heute wieder mit sehr vielen sitzfreudigen Punks gefüllt, die konzentriert der Band lauschen.
Dr_Lü-Ken_moderiert: Der Fernsehgarten-Vergleich gefällt mir sehr. Ob Fös Kontakte auch ausreichen, um "Kiwi" zur Moderation der Konzertereihe zu bewegen?
Zwen: Erstmal natürlich sehr cool und fetten Respekt dafür, dass hier mit CONTA eine All FLINTA*-Band auf der Bühne steht. Trotzdem möchte ich gleichermaßen anmerken, dass der Auftritt milde gesagt wirklich seeehr rumpelig war. Ich schwanke hier auch zwischen "boah ist das furchtbar" und "cool, das klingt ja wie meine ersten Bands". Ansonsten gibt es z.B. einen Song, wo die Gitarristin ihr Fußpedal nutzt, um von verzerrt auf clean zu wechseln. Nur blöd, dass man den Clean-Channel so gar nicht hört...
Hadouken: Ich finde ja dass CONTA so mit die sympathischste Band ist, die es zurzeit so gibt. Klar rumpelt das ab und zu ganz gehörig, aber sie wirken einfach so als hätten sie unendlich viel Bock zu spielen. Hinzu kommt, dass das wohl die letzte Show war, bevor Sängerin Mimo sich Richtung Berlin aufmacht. Das hat die Nervosität sicher noch einmal gesteigert.
Zwock: Ich merk da gar nicht so viel rumpeln...aber die schnelleren Songs machen mir ein bisschen mehr Spaß...alles in allem ne sehr sympathische Show.
Zwen: Ansonsten versuchen sie ebenfalls etwas sperrige Musik zu machen und dabei gezielt auf repetitive Phrasen zu bauen. "Schichten über, Schichten, über Schichten, über Schichten" usw.. Wahrscheinlich geht es um Torten. Geistert mir zumindest so im Kopf rum. Genauso wie mir irgendwo im Kopf der Satz rumgeistert, "Das Gitarrenriff ist ziemlich cool. Klingt nach früheren Troopers-Sachen."
niklas: Den Schichten-Song singe ich übrigens immer beim Lasagnemachen! Ein großer Spaß!
Aber zurück zum Thema: Tatsächlich sind CONTA heute der Hauptgrund, mich überhaupt nach Dortmund zu begeben. Schließlich kommt die Band aus meiner derzeitigen Wahlheimat und ich durfte bereits die ersten Gehversuche in der Baracke und der Kiosk-Ecke miterleben. Ähnlich rumpelig geht es heute auch wieder zu. Ob wegen Nervosität oder langer Lockdown-Proben-Pause, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen. Ich finds gut!
Dr_Lü-Ken_moderiert: Nach der Umbaupause pfeift Schiri Fö pünktlich zum nächsten Act an. Conta aus Münster (falls ich damit noch richtig liege) spielen den nächsten Ball in der Fredenbaum-Arena. Zweimal durfte ich die Band schon bei Clubshows sehen, was aber schon länger zurückliegt. Ich bin gespannt, wie die Band sich heute präsentiert. Zugegeben habe ich sie ein wenig aus den Augen und Ohren verloren. 
Fö: Hab CONTA bereits zweimal sehen können, im Rekorder und im Nordpol, beide Male fand ich's ganz okay. Heute hingegen bin ich deutlich mehr angetan! Vielleicht braucht es die Gewöhnungsphase, aber langsam verstehe ich, warum die anderen in der Konzertgruppe die Band so feiern. Ich find's erfrischend anders und weit weg vom Punk-Einheitsbrei. Bisschen witzig, bisschen verspielt, bisschen Scheißdrauf-Attitüde, bisschen Nervosität und dann auch immer mal so Sachen wie mehrstimmige Kanon-Gesänge und andere Experimente. Total toll!
Hadouken: Am Besten haben CONTA mir ja in Gelsenkirchen gefallen. Der Auftritt hier ist sicher nicht so gut wie damals, aber im Vergleich zur Rekorder Show sind sie dann doch deutlich routinierter. 
Dr_Lü-Ken_moderiert: Das, was Conta spielen, gefällt mir heute ausgesprochen gut. Die Band strahlt eine unglaubliche Energie aus und die gute Laune von ihnen überträgt sich ganz schnell auf mich. Ich hatte Conta zwar deutlich schneller in Erinnerung, aber sicher bin ich mir nicht, ob das nicht an der vergangenen Zeit oder an meinen schemenhaften Erinnerungen liegt.
Es fühlt sich jedenfalls wie eine Zeitreise in die 80er an, die mich total abholt. Teilweise klingt das für mich  vom Gesang ein wenig wie Hans-A-Plast, aber dann hauen die Münsteraner*innen einen  mehrstimmigen Gesang heraus, der  wiederum völlig anders ist.
Zwen: Irgendwann ist dann zum Glück Ende. Dennoch sind sich CONTA nicht zu schade, noch zwei Zugaben zu spielen. Immer diese Rockstars! Es folgen zwei Sauflieder, die - und jetzt mal ohne Scheiß und Sarkasmus - richtig nice sind. Schön zügiger Deutschpunk, das können die Vier! Vor allem das Lied, in dem es darum geht, dass schon wieder das Bier verschwunden sei und Flaschen deswegen kleine Figürchen auf ihren Hälsen bräuchten gefällt mir sehr. 
Fö: Ja geil, an den Sauflieder-Block konnte ich mich noch vom Rekorder-Konzert erinnern und das mit den kleinen Figuren hat sich fest eingebrannt. Riesenhit!
niklas: Seit dem zweiten Konzert, das ich von CONTA gesehen habe, fordere ich den Song immer ein! Meistens wird er auch gespielt, mal mehr mal weniger widerwillig. Irgendwie scheint es sich für eine moderne Punkband nicht mehr zu geziemen, ein paar Sauflieder im Programm zu haben. Schade eigentlich,...
Hadouken: ich fand’s wieder einmal klasse und bin ziemlich happy darüber, CONTA mal wieder gesehen zu haben. Hinterher wurde auch noch ordentlich gefeiert, was auch wirklich schön war. 
Dr_Lü-Ken_moderiert: Als Conta zum Ende kommen, bleibe ich etwas bierselig zurück und freue mich über diese Show und die gesamte Konzertreihe. Mir fällt auf, was der Musikpavillon doch für eine gute Konzertlocation in Pandemiezeiten ist. Wunderschön fand ich auch die gesamte Beleuchtung der Anlage (außer der rechten Toilette). Einfach mega gut. Viel Liebe und Dank an alle Menschen, die sich mit so viel Herzblut um alles gekümmert haben <3
Fö: Dann DEAD KOYS! Wenn ich an Corona denke, denke ich an diese Band. Am 13.03.2020, pünktlich zum ersten Lockdown, erschien ihr Album. Die zugehörige Releaseparty war das erste Konzert, das wir wegen is' nich absagen mussten. Ihr Konzert beim Sommer am U im vergangenen Jahr musste wegen Wetter in ne Streaming-Show umgewandelt werden. Diverse Anfragen, sie dieses Jahr irgendwo spielen zu lassen, scheiterten an der gnadenlosen Disziplin der Band: Sie wollten erst wieder proben, wenn auch alle durchgeimpft sind. Respekt! Von daher ein sehr würdiger Abschluss der Pankdemic-Reihe.
Zwen: Ehrendudes einfach! An das im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallene Konzert im U bzw. im Stream erinnere ich mich noch sehr gut. Es wäre das erste Konzert nach einer sehr langen Pause gewesen, das ich besucht hätte... Das angekündigte Unwetter blieb natürlich auch aus.
Zwock: DEAD KOYS! DEAD KOYS! DEADKOYS!
Dr_Lü-Ken_moderiert: Die Dead Koys schnappen sich einfach das Spielgerät und beginnen, ohne dass umstehende den Pausentee beendet haben. Das gibt es doch gar nicht!
Fö: Toller Auftritt! Knallt richtig gut und der Sound ist wunderbar. Die Musiker selbst sind typisch Musiker und nach dem Auftritt unzufrieden mit sich selbst (dies ging nicht, das ging nicht, dann hab ich die Gitarre gehört Pipapo) - richtig nervig ey. Könnt ihr nicht einfach mal den Moment leben?
Hadouken: Hach DEAD KOYS, ich werd wohl nie richtig warm mit ihnen werden. Ich fand das leider immer wieder ziemlich austauschbar und langweilig. Keine Ahnung woran das liegt, denn eigentlich spielen sie mehr als solide und bringen auch eine gute Energie mit. Aber es macht bei mir einfach nie Klick. 
Zwen: Hach, ist das schön, die Dead Koys endlich mal wieder live zu sehen! Aber einen Verspieler in einem sonst - zumindest auf mich - makellosen Set habe ich auch gefunden. 
niklas: Tja, da hat wohl irgendwas in meinem Kopf ausgesetzt. Die DEAD KOYS sind an mir einfach vorbeigeplätschert. Da ist echt gar nix hängengeblieben,...Sorry, das wird der Band bestimmt nicht gerecht.
Zwock: Alles ganz stark! Sei es die Rumhüpfe- oder fast Fallerei vom Gitarristen oder die echt auf den Punkt gespielten Übergänge zwischen den Songs. Die neueste Platte gab es bei mir auch an so manchen Lockdown-Wohnzimmerabenden vor dem Plattenspieler. Und jetzt das alles hier an diesem starken Ort. Das lässt einen doch auf Besserung hoffen. Deshalb hat Fö auch bestimmt die Farbe "Grün" für "Hoffnung" an die Wand strahlen lassen. Starker Abend!  
Dr_Lü-Ken_moderiert:Ich sehe die Dead Koys heute zum ersten Mal, nachdem sie ihre Platte "Resting Places" veröffentlicht haben. Besonders schön ist mir noch Dommes toller Plattenlieferservice zum Release in Erinnerung geblieben. Dead Koys goes Startup?!
Hadouken: Dennoch muss ich sagen, dass DEAD KOYS ein würdiger Abschluss von Pankdemic sind. Noch einmal möchte ich mich bei allen beteiligten Personen bedanken. Diese Showreihe hat den Pandemie-Sommer etwas erträglicher gemacht. Leider muss ich noch erwähnen, dass mindestens eine Person im Publikum war, die Transpersonen in Szene und vor allem in feministischen Kontexten nicht akzeptiert. Gerade bei einer Showreihe, die so viele FLINTA* auf der Bühne hatte und mit LÜGEN, BLACK SQUARE und MORRA mindestens mal 3 Bands dabei hatte, die sich klar Queer Positive positionieren, fand ich das schade. Ich hätte mir mindestens gewünscht, dass aus der Orga heraus das Gespräch gesucht und dann dementsprechend auch gehandelt wird. Das hatte für mich einen faden Beigeschmack, bei dieser sonst sehr gelungen Veranstaltung.
Fö: Da kann ich jetzt nur für mich sprechen - erstmal vielen Dank, dass du das auf den Tisch bringst. Ich hab "unsere" Szene immer als trans-inklusiv gesehen und mir war gar nicht bewusst, dass es gegenläufige Positionen im näheren Umfeld gibt. Das werden wir definitiv noch aufarbeiten.
Dr_Lü-Ken_moderiert: Uff. Das führt mir echt immer wieder vor Augen, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit leider überall vertreten und selbst in unser Szene der Kampf nicht vorbei ist.
Dr_Lü-Ken_moderiert: Hach, Dead Koys. Das war einfach nur schön. Ich bin überrascht von der Soundwand, die da auf mich prallt. Das hätte ich in der Form gar nicht erwartet, haben doch auch die Dead Koys kaum Gelegenheit gehabt, zu proben und zu spielen. Mir gefallen die neuen Songs sehr gut, besonders "Juglans Regia". Was es mit dem Titel auf sich hat, habe ich allerdings noch nicht ganz verstanden. Hier erwarte ich noch eine Klarstellung!Auch die Single "Norderney" macht live richtig Freude und weckt Erinnerungen an das starke Video durch das wilde Hagen. Ich freue mich, auf ein baldiges Wiedersehen/-hören.
Fö: Abschließend sei noch gesagt: Mir hat die ganze Pankdemic-Reihe sehr viel Spaß gemacht, nicht nur die Konzerte selbst, auch die Arbeit im Vorfeld und Drumherum, die vielen Gespräche und natürlich auch das Feedback. Ich fands auch sehr cool, ein "gemeinsames" Format zu schaffen, an dem Akteur*innen aus verschiedenen Kontexten (Rekorder, Stresz Shows, Black Pigeon, Rekorder, Nordpol etc.) mitgewirkt haben und auch die darüber hinaus gehende Unterstützung (u.a. Mean Street Antifa, MUK & Room 11 Records) hat gezeigt, dass die Dortmunder Szene auch zusammen was auf die Beine stellen kann, wo man sonst doch oft mal das Gefühl hat, hier würden alle nur irgendwie so nebeneinander existieren. Das ist definitiv ein Spirit, auf dem wir aufbauen sollten.
Zwen: Word! ...und auch von mir nochmal ein fettes Danke. Schauen wir mal, wie wir den Winter dieses Jahr so rumkriegen.
niklas: Ja, dann sag ich auch mal Danke an alle Orga-Leute, Bands, Brauer, Lokführer und S-Bahn-Fahrer, die mir ein paar gute Konzertabende beschert haben. Ausdrücklich davon ausgenommen seien bitte alle Bahn-Securitys, unfreundlichen Schaffner, Bundespolizisten, 1933-Tattoo-Träger und transphoben Spinner*Innen. Ihr wisst schon warum!
Dr_Lü-Ken_moderiert: Schiri Fö gibt noch 5 Minuten Nachspielzeit und pfeift das Konzert dann um 21:05 Uhr ab. Die Dead Koys entscheiden das Finale mit einem knappen 2:1 für sich. Damit gehen der diesjährige Bierschinken-Pokal und der Wurst-Präsentkorb nach Hagen-Wehringhausen.
Danke für euren Beitrag zu dieser Sendung.

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Pankdemic Shows

10.10.2021 17:50
Danke Hadouken, dass der Kommentar noch einmal die Problematik aufgreift.
Wir als Pankdemic-Konzertgruppe haben uns mit der Thematik gemeinsam auseinandergesetzt und möchten uns für den Umgang mit der Situation und der fehlenden Reaktionsfähigkeit- und bereitschaft entschuldigen.
Wir befinden uns aktuell in der Entwicklung eines ausführlichen Awarenesskonzeptes, indem wir uns schulen, um solchen Auseinandersetzungen präventiv und akut begegnen zu können.
Bitte macht uns weiter auf Bedürfnisse aufmerksam, damit wir gemeinsam mit euch lernen können. <3
Mrks

11.10.2021 11:48
Richtige wohlfühloase die Dortmunder punkszene

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